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Willkommen bei lutzi-on-tour.de
Ali – die erste tibetische Stadt im Westen
Geschrieben von: Lutzi   
Samstag, 24. September 2005 um 08:32

Mit einer Mischung aus Radeln und Truckfahren können wir die gewaltige Landschaften genießen und kommen am 18.September in Ali an, einer Stadt fest in chinesischer Hand. Die Betongebäude reihen sich dicht aneinander und tibetische Häusersiedlungen sind nur am Rand zu finden. Leben wird ihr nur durch das bunte Gemisch von Chinesen, Tibetern und muslimische Uiyguren eingehaucht. Aber die Chinesen nehmen einen kaum wahr, Tibeter hingegen grüßen einen selbst über die Straße mit einem freundlichen Hello oder Tashi deleek; die uiygurischen Obsthändler freuen sich, wenn sie eine Runde mit dem Rad drehen dürfen.

Wir freuen uns an der heißen Dusche im frisch renovierten recht luxuriösen Hotel und rüsten uns für die kommenden Tage nach Zanda, dem Guge-Kingdom, die Kora um den heiligen Berg Mount Kailash und dem Manosarovar-See. Hier noch einige Specials:

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Western Tibetan Highway/ Xinjiang-Highway
Geschrieben von: Lutzi   
Freitag, 23. September 2005 um 08:27

Tashi deleek aus Ali/Tibet. Die erste Etappe führt uns von Kashgar nach Yecheng/Kargilik (uiygurischer Name). Frisch gestärkt machen wir uns auf in die heiße Wüste. Leider konnte Franz nicht mit, da er mit Magen/Darmproblemen zu kämpfen hatte und sich lieber noch schonen wollte. Aber er begleitet uns zur Mao-Statue zum Fotoshooting (ist ja nicht selbstverständlich, dass so viele Radler das gleiche Ziel haben).

Die rund 260 km führen immer wieder an bewässerten, kultivierten Feldern mit Sonnenblumen, Gemüse oder Obst und Baumreihen vorbei, bis uns nach rund 60 km die Steppe oder besser gesagt Steinwüste einholt. Die Strasse führt kilometerweit geradeaus und bietet wenig Abwechslung. Froh mit so einem lustigen Haufen unterwegs zu sein wechseln wir uns mit Tempomachen ab, haben uns genügend zu erzählen und werden zu einer richtig eingeschworenen Gemeinschaft. Mit dem feinen Rückenwind schaffen wir sogar 160 km trotz der trockenen Hitze und zelten nahe einem Dörfchen. Außerdem können wir uns hier waschen: na ja, es ist zwar nur ein Bewässerungsgraben mit rotbraunem Wasser, aber trotzdem eine feine Abkühlung.

Am folgenden Tag müssen wir alle mit schmerzenden Hintern kämpfen. Aber Begegnungen in den Dörfern machen alles wett: Einmal wollen wir nur unsere Getränke mit Cold Drinks nachfüllen, um das warme Wasser in unseren Trinkflaschen aufzupeppen. In kürzester Zeit sind wir von einer riesigen Menschenmasse umgeben. Cameron hat rund 150 Leute gezählt, die alle unsere Räder, Tachos und uns begutachten. Es wird dabei nur wenig gesprochen, aber wir machen ihnen unsere Nationalitäten und die bisher gefahrene Strecke klar und manche kramen ihr spärliches Englisch heraus. Man ist verwundert und gleichzeitig voller Bewunderung; v.a. die Blickkontakte mit Frauen sind spannend und bewegend für mich. Außerdem ist die Digitalkamera Gold wert. Bilder, die geschossen werden, kann ich ihnen gleich zeigen, man richtet sich her fürs Fotografieren - echt lustig.

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Hunzatal mit Karimabad und Lady-Finger
Geschrieben von: Lutzi   
Donnerstag, 15. September 2005 um 00:00

Das berühmte Königreich Hunza mit Karimabad und grandioser Szenerie

 

Auf der Fahrt nach Karimabad, dem Hauptort im Hunzatal, treffen wir wieder unsere Bikerfreunde aus Gilgit: den Holländer Peter, der mit dem Australier Cameron und dem Österreicher Franz unterwegs war. Bevor wir mit ihnen zusammen in Karimabad eintreffen, erfahren wir über die internationalen BBC-Nachrichten von dem verheerenden Hochwasser in Süddeutschland, weshalb wir sehr in Sorge geraten.
Die nördlichen Landesteile sind vorwiegend ismaelitisch geprägt, quasi die dritte Abspaltung oder Untergruppe im Islam. Die Ismaeliten, mit ihrem geistigen Oberhaupt Aga Khan sind sehr offenherzige und freundliche Leute. Außerdem sind ismaelitische Frauen sehr viel mehr in die Gesellschaft integriert, müssen auch keine Kopftücher tragen, Mädchen gehen Selbstverständlicherweise zur Schule, in den Dörfern gibt es gut strukturierte First-Aid-Stationen und Frauen dürfen am öffentlichen Arbeitsleben teilhaben. Das alte Königreich ist zudem bekannt dafür, dass es hier die ältesten Leute weltweit gäbe. Warum und weshalb hat man bis heute nicht eindeutig klären können. Leider ist Karimabad mittlerweile zu einer Shopping-Meile für Touristen mutiert und man findet viele Teppich- und Souvenirläden neben Gästehäusern. Ein Antrieb für die letzten Höhenmeter war das lang ersehnte Cafe de Hunza! Dort gibt es hervorragenden Capuccino (Lavazza!) und feinen Walnusskuchen nach Schweizer Rezept. Motivation genug und wir genießen den unerwarteten Luxus. Im Haider Inn finden wir ein billiges, aber eigentlich recht sauberes Zimmer neben all den zugekifften Koreaner. Ausgezeichnet schmeckt allabendlich das reichliche  und feine pakistanische Essen (seit Juni 2007 gibt es einen eigenen Speiseraum im unteren Teil). Anderntags machen wir uns schon früh auf zum Basecamp des ‚Lady-Fingers’, der berühmten, weithin sichtbaren und formschönen Granitnadel (benannt nicht nach dem Finger einer Dame, sondern dem typischen Gemüse hier vor Ort, das einer schwabbeligen langen Gurke gleicht - Pindi in Urdu). Leider versteigen wir uns und kämpfen uns eine lange, steile Schneerinne bis gut über 4000m hoch. Sehr eindrücklich sind die engen Granischluchten und wilden Feldwände und inmitten saftige Wiesen und wilde Bäche.

Natürlich könnten wir uns hier länger aufhalten. Die Tage sind jedoch grad bedeckt und irgendwie reizt es uns, endlich Richtung Khunjerabpass und China aufzubrechen.
 
Kashgar – eine bunte Oasenstadt
Geschrieben von: Lutzi   
Montag, 05. September 2005 um 08:25

Die Stadt ist so angenehm, sodass wir uns - wie viele andere Reisende vor uns auch - länger als geplant aufhalten. Uns faszinieren insbesondere die vielen Gegensätze, die hier aufeinanderprallen. Zum einen sind das die verschiedensten Völkergruppen: wie Uiyguren, Kirgisen, (laute) Chinesen, Pakistani und sonstige Turkvölker. Zum anderen verschmelzen hier modernes Hightech mit alten Traditionen. Hier einige Eindrücke:

Handkarren, Fahrräder in allen Variationen, Eselsdroschken, Pferdekutschen, Kamelkarren, laute und stinkende 4-Takt-Traktoren, bauhelmbemannte Motorradfahrer, hupende Autos, grün-weiße VW- Jetta und Santana- Taxis, aber auch nagelneue Mercedes oder Audi A6.... sogar sekundengenau geschaltete Ampeln (wie lange darf man noch fahren bzw. wie lange muss man noch warten) regeln den Verkehr auf sehr breiten Avenues. Ein Fahrstreifen ist immer für die Radler oder andere langsame Gefährte reserviert.

Man sieht kaum jemanden alleine laufen oder sitzen. Das Miteinander wird groß geschrieben, man sitzt in Gruppen zusammen, ratscht, spielt Schach oder Karten, glotzt in die öffentlichen Fernseher (unglaubliche Kitschsendungen), isst an einem der vielen Essensstände. Alt und Jung bilden eine feine Einheit, was wirklich sehr schön ist. Kinder ohne Schuhe und total verdreckten Klamotten neben alten langbärtigen Männern mit ihren Muslimkäppis, elegant und bunt gekleidete Frauen, total verschleierte Musliminnen neben jungen Damen in Minirock, Trägertop und Stöckelschuhen. Handys bimmeln überall, man sieht wieder verliebte, händchenhaltende Pärchen.

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China und die Uyiguren
Geschrieben von: Lutzi   
Sonntag, 04. September 2005 um 08:22

Nach der tollen Auffahrt auf den Khunjerabpass mit den Rädern starten wir einen Tag später mit dem Bus. Da dieser Übergang für Schmuggler eigentlich geradezu ideal ist, kontrollieren die pakistanischen und chinesischen Grenzbeamten besonders genau. Alle Taschen wurden genauestens überprüft und es dauert eine geraume Zeit, bis der Bus loslegt. Was soll's! Im Bus sitzend bekommt man nix, aber auch gar nix von der Landschaft mit. Acht Stunden Fahrt stehen uns bevor und ab der chinesischen Grenze war es eine Tortur. Die chinesische Arbeits- oder Denkweise haben wir nicht kapiert. Bis Tashkurgan, besser gesagt bis kurz vor Kashgar ist die komplette Strasse eine einzige Baustelle! Das ist selbst im Bus sitzend nicht angenehm. Alle paar hundert Meter wird gerade ein Wasserdurchlass gebaut und man muss über eine ziemliche 'bumpy road' ausweichen.

Es ist bereits stockdunkel als wir einige wenige Lichter als die erste chinesische Stadt Tashkurgan ausmachen können. Aber der Übergang nach China gestaltet sich wider Erwarten einfach. Wieder einmal bieten die im Bus mitfahrenden Pakistani ihre Hilfe an und begleiten uns zu einem Hotel. Sehr nett – Shukria!

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KKH bis zum Khunjerabpass
Geschrieben von: Lutzi   
Samstag, 03. September 2005 um 08:21

Einige Highlights vorneweg:

·        höchster internationaler Grenzpass mit 4750 m

·        ‚Dancingnight’ in der letzten Polizeistation vor dem Pass

Der kommende Tag ist endlich mal angenehm zum Radeln. Es ist nicht mehr so heiß, dafür eben bewölkt. Die 90 km nach Sust sind landschaftlich sehr reizvoll und man begibt sich in das Herz des Pamirgebirges mit wilden Zacken, die allesamt von gelb über rot bis hin zu lila schimmern. Dabei reichen die Gletscherzungen bis fast zur Strasse herab und wir sehen etliche Suspensionbridges (Hängebrücken), die mehr als zweifelhaft aussehen, aber noch in Gebrauch sind. In Kyber, dem letzten Örtchen vor Sus, lachen uns die frischen, prallen und reifen Aprikosen- und Äpfel derart an, dass wir nicht widerstehen können und uns welche stibitzen. Nun ja, bis uns die ganze Dorfjugend stellt. Macht nix: Dafür werden wir gleich zum Tee geladen, die ganze Sippschaft sitzt um uns herum und schaut uns zu wie wir das steinharte local bread essen bzw. im Chai aufweichen. Sie erzählen uns, dass auf fast jeden Haushalt etwa zwischen 10 bis 15 Personen kommen; das macht bei rund 100 Haushalten rund 1500 Menschen und davon sind fast 70 % Kinder! Als Dank für ihre Gastfreundschaft lassen wir eine Frisbeescheibe hier und spielen zum Abschied noch eine Runde mit den Kindern und Jugendlichen. Mit neuem Schwung rollen wir nach Sust ein, dem letzten pakistanischem Dorf und zugleich Grenzstation.

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