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Ali – die erste tibetische Stadt im Westen
Geschrieben von: Lutzi   
Samstag, 24. September 2005 um 08:32

Mit einer Mischung aus Radeln und Truckfahren können wir die gewaltige Landschaften genießen und kommen am 18.September in Ali an, einer Stadt fest in chinesischer Hand. Die Betongebäude reihen sich dicht aneinander und tibetische Häusersiedlungen sind nur am Rand zu finden. Leben wird ihr nur durch das bunte Gemisch von Chinesen, Tibetern und muslimische Uiyguren eingehaucht. Aber die Chinesen nehmen einen kaum wahr, Tibeter hingegen grüßen einen selbst über die Straße mit einem freundlichen Hello oder Tashi deleek; die uiygurischen Obsthändler freuen sich, wenn sie eine Runde mit dem Rad drehen dürfen.

Wir freuen uns an der heißen Dusche im frisch renovierten recht luxuriösen Hotel und rüsten uns für die kommenden Tage nach Zanda, dem Guge-Kingdom, die Kora um den heiligen Berg Mount Kailash und dem Manosarovar-See. Hier noch einige Specials:

Food: Auf der Strecke nach Ali müssen wir zuweilen mit Momos vorlieb nehmen. Nein, nicht die feinen gefüllten Teigtaschen, sondern dampfnudelartiger Brotersatz, der wirklich nach nichts schmeckt (O-Ton Rob: It's amazing how they can get all the flavour out of this stuff!). Dies wird zusammen mit einem Reistee (heißes Wasser, in dem Reis schwimmt) gereicht, der ebenfalls keinen Geschmack hat. Mit viel Salz oder Honig aufgepeppt kriegen wir das Zeug schon irgendwie hinunter.

Fische werden natürlich ohne Betäubung ausgenommen, mit dem Beil in kleine Stücke zerhackt und in kürzester Zeit schwimmt alles, samt Kopf und Flossen, in der Fischsuppe oder wird mit Chili- oder Knoblauchsauce gereicht. Wir sind froh über die Abwechslung, aber die tausend Gräten im Mund sind wirklich kein Vergnügen! So greifen die chinesische Essmanieren auch auf uns über und wir spucken diese einfach wie alle anderen auch auf den Tisch! Prost-Mahlzeit. Aber was die Chinesen treiben ist oftmals richtig ekelhaft! sie spotzen, spucken, rülpsen, werfen Knochenreste unter den Tisch, schlabbern ihr Essen rein, furzen usw.

Hühner und Ententransport in Käfigen über einige hundert Kilometer ohne Wasser, durch Hitze und Kälte sind an der Tagesordnung. Frisch gelegte Eier holt man vom Lkw. Dass dies so manches Tier nicht überlebt, ist wohl selbstverständlich.

Schafe, Hühner... werden lebendig oder geschlachtet auf dem Rad transportiert, oder direkt auf dem Gehweg/vor der Haustür geschlachtet, ausgeblutet, gerupft.

Hunde sind ein spezielles Thema: Einmal verjagt Franz sie mitten in der Nacht von unserem Campplatz, ein anderes Mal überfährt er einen fast mit seinen 60 kg Radgewicht. In Xaidulla ist man gut beraten, wenn man mit Michls Hunde-Verjag-Pieps aufs Klo geht (wie immer 'open toilet' sprich jeder sch... in ein anderes Eck auf der Dorfstrasse oder hinter irgendwelchen Häusern; da muss man manchmal schon abgebrüht sein oder verkneift es sich einfach).